Raucherwohnung und Umzug: Wie bekomme ich Nikotinflecken von der Wand?

Rauchen schadet der Gesundheit und ist kein kostengünstiges Hobby. So richtig fies wird die Sucht auch beim Umzug, wenn Du die Mietwohnung renovieren musst. Denn der Rauchgeruch scheint sich regelrecht in die Wände zu fressen. Und die Flecken … Das alles bekommt man nur schwer weg. Es gibt ein paar Tipps, mit denen die Wohnung wieder weiß und duftig wird!

Schritt 1: Gut lüften

Einen Tipp solltest Du schon im Vorfeld beachten: Rauche besser nicht drinnen, und wenn, dann nur am geöffneten Fenster, in einem einzigen Raum, bei geschlossener Tür. So zieht der meiste Rauch nach draußen ab und kann sich gar nicht erst in der Wohnung festsetzen. Vorhänge helfen zusätzlich, denn sie nehmen einen Großteil der Schadstoffe aus der Luft auf und lassen sich auswaschen. Was im Vorhang hängt, kommt nicht in die Tapete.

Wenn Du nun aber schon für einige Jahre in der Wohnung geraucht hast, bringt Dir der Ratschlag herzlich wenig. Du solltest in den Wochen und Monaten vor Deinem Umzug möglichst viel lüften. Und zwar nicht nur kurz, sondern wirklich über Stunden. Der Durchzug in der Wohnung nimmt schon einmal viel vom Geruch mit. Trotzdem wirst Du feststellen: Sind die Fenster für ein paar Stunden geschlossen, riecht es wieder in der Wohnung.

Schritt 2: Tapeten runter, Decken renovieren

Tabakrauch und alle darin enthaltenen Stoffe ziehen in die Wand- und Bodenbeläge Deiner Wohnung ein. Im Zigarettenrauch ist Feinstaub enthalten, winzige Partikel, die sich auf allen Oberflächen absetzen und einziehen. Daher solltest Du die Tapeten in allen Zimmern, in denen geraucht wurde, abnehmen. Auch dann, wenn Du keine Nikotinspuren oder braune Flecken an den Tapeten siehst. Ist die blanke Wand gestrichen, kannst Du eigentlich nicht viel tun. Denn die Schadstoffe im Rauch ziehen bis ins Gemäuer ein. Abschleifen hilft. Türen samt Rahmen sowie Fensterrahmen sollten ebenfalls ausgetauscht werden.

Deckentapeten solltest Du ebenfalls abnehmen, auch Styroporplatten an den Decken werden vom Rauch durchdrungen. Wenn Du viel geraucht hast, sind die Schadstoffe vermutlich bis ins Gemäuer gezogen, und da kommst Du natürlich nicht ran.

Schritt 3: Böden reinigen

Fliesen, Stein und Glas sind mit einfachen Haushaltsreinigern zu säubern. Auch die Folgen eines intensiven Zigarettenkonsums bekommst Du damit weg. Schwieriger wird es bei Laminat, Linoleum, PVC-Belägen und Teppich. Die kannst Du normalerweise nicht vom Rauchgeruch befreien, denn der Rauch ist bis in die Kleberschicht und den Boden darunter gedrungen. Da hilft nur ein Austausch. Teppiche lassen sich in Wohnungen, in denen nur wenig geraucht wurde, manchmal noch mit einem Tiefenreiniger bearbeiten. Parkett kannst Du gegebenenfalls vom Profi abschleifen lassen, auch das kann bei wenig Tabakwarenkonsum ausreichen.

Wände und Decken mit Spezialfarbe streichen?

Nikotin und andere Schadstoffe in Rauch sind wasserlöslich. Würdest Du nun nach der Reinigung die Wände und Decken einfach neu tapezieren und streichen, kämen die alten Flecken schnell wieder durch. Denn Tapetenkleister und Farbe bringen die Schadstoffe an die Oberfläche und geben sie in die Raumluft ab. Die Lösung: Anti-Nikotin-Farben, auch als Nikotin-Sperre bekannt. Die dickflüssige Kunstharzfarbe versiegelt Wände und Decken, so dass die Schadstoffe eingesperrt sind. Allerdings mag nicht jeder Vermieter die Farbe, denn sie stellt eine Feuchtigkeitssperre dar. Das Gemäuer darunter kann nicht mehr atmen, das begünstigt Schimmel in der Wohnung.